Digitale Transformation vereint Stabilisierung und Neuausrichtung

Am Ende eines Planungsprozesses für das kommende Jahr wurde ein Begriff so stark beansprucht, wie in kaum einem Jahr zuvor: Unsicherheit! Die vielschichtigen Veränderungen und Unruhen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft prägen aktuell ganz offensichtlich einen Zustand der Unsicherheit. Insofern geht es in 2020 vor allem darum, das Kerngeschäft zu stabilisieren und zu schützen. In diesem Kontext ist es wichtig, dass wir die Digitalisierung nicht als „Konstrukt“ verstehen, sondern als reales „Werkzeug“ in unser Unternehmen integrieren. Einerseits geschieht das auf einer Sachebene, bei der uns die Digitalisierung hilft, Prozesse zu automatisieren, Produkte intelligenter zu machen oder neue zu entwickeln sowie neue (datenbasierte) Geschäftsmodelle zu kreieren. Andererseits geschieht diese Integration auf einer emotionalen Ebene, die Einfluss auf unsere Arbeitswelt und damit auch auf die Unternehmenskultur hat. Konkret bedeutet das unter anderem Veränderung für die Führung in Bezug auf Entscheidungsprozesse und Fehlerkultur. Es verlangt jedoch auch den sorgsamen Umgang mit der Angst, bei jenen Menschen im Unternehmen, die mit diesen Veränderungen überfordert sind. Kurzum: wir müssen unseren Weg zu „New Work“ aktiv gestalten und beschreiten.

Der Blick nach vorne orientiert sich dabei immer an dem Kunden. Die strikte Kundenzentrierung ist Voraussetzung für die Gestaltung unserer Leistungsangebote. Nur so können wir sicherstellen, dass wir einen echten Mehrwert stiften. Diese Orientierung müssen wir tief in unserer DNA verankern. Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass eine frühe Einbindung des (potentiellen) Kunden den gesamten Entwicklungsprozess nicht nur beschleunigt, sondern auch inhaltlich absichert.

Ergebnis dieser Vorgehensweise ist auch die Entwicklung und Gründung unserer neuen Gesellschaft VIZUU. Für SCHÄFER WERKE der Schritt in Richtung Portalökonomie. Wir befähigen hiermit nicht nur unsere Kunden, ihre Flotten von Mehrwegtransportbehältern aktiv zu managen, sondern schaffen sogar Nutzen bei den Kunden unserer Kunden, indem maximale Transparenz über alle relevanten Daten im Gesamtprozess vorliegt. Das generiert Effizienz in der Supply Chain, Planungssicherheit für Produktion sowie eine durchgängige Qualitätssicherung. Der nächste Schritt wird dabei der Einsatz von KI sein, um auf Basis der generierten Daten künftige Bedarfe hinsichtlich Ausprägung (Was?), Menge (Wieviel?) und Ort (Wo?) vorherzusagen. Der Auf- und Ausbau der erforderlichen Kompetenzen ist somit Voraussetzung für die erfolgreiche Markteinführung.

Persönlich bin ich davon überzeugt, dass wir dem Thema „Digitale Ethik“ mehr Beachtung schenken müssen. Durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen immer engere Verbindungen zwischen der Technologie und dem Menschen. Hierdurch ergeben sich Herausforderungen insbesondere hinsichtlich der Privatsphäre und Datensicherheit.

von Rainer Bröcher