Reading List Mai
Auch in diesem Monat hat Martin Spindler die wichtigsten und spannendsten Artikel zusammengefasst. Alles rund um die neuesten Entwicklungen in der Corona-Krisensituation und welche Technologien, Innovationen und Initiativen aus der Zeit hervorgehen in der Readinglist.
Pandemie verwirrt KI
Man kann es ja nicht oft genug sagen: Künstliche Intelligenz, oder AI, wie sie derzeit aufgrund von neuronalen Netzen entwickelt wird, ist im wesentlichen schnellere Statistik. Und jegliche KI-Anwendung ist damit abhängig vom Vorhandensein valider historischer Daten. Was passiert aber, wenn sich die Außenumstände rapide verändern, wie z.B. wenn eine globale Pandemie die Weltwirtschaft still legt? Die meisten KI-Modelle funktionieren nicht mehr.
MIT Technology Review: Our weird behavior during the pandemic is messing with AI models
Krisenzeiten sind Käuferzeiten
Das Krisen Konsolidierungen befeuern, überrascht nicht. Die Größe der Deals, die wir derzeit innerhalb der Technologiemärkte beobachten allerdings schon. Es scheint fast, als würden die Tech-Giganten versuchen, ihren Weg aus der Krise zu kaufen. Und sie setzen damit ein nachhaltiges und deutliches Signal: auch die Größen der Technologieszene erwarten, dass die Pandemie unsere Wirtschaft nachhaltig verändern wird, und reagieren entsprechend mit Akquisitionen.
Bloomberg: Zynga to Buy Peak for $1.8 Billin in Its Largest Deal Ever
Pizza Arbitrage
Das angespannte Investitionsklima führt neben Stilblüten wie EBITDAC (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation, Amortization, and Coronavirus) zu einer neuen Wertschätzung des positiven Cashflows auch bei Startups. Da stechen Kundenakquisemethoden wie sie z.B. Doordash in Großbritannien einsetzt umso dramatischer ins Auge: Doordash, ein Lieferdienst für Mahlzeiten, bietet Lieferungen selbst von Restaurants an, die sich selbst nicht bei dem Dienst angemeldet haben, in dem es als Telefonnummer für Bestellungen eine eigene Nummer angibt. Absurderweise kosten die Mahlzeiten den Kunden weniger, als Doordash bei Abholung bezahlt, was ein Pizzeria-Betreiber in England ausnutzte.
Margins: Doordash and Pizza Arbitrage
Was kommt im E-Commerce als nächstes?
So riesig Amazon auch ist, der Konzern aus Seattle macht selbst in den USA „nur“ 6% des Retail-Volumens aus, und ist im Warenabverkauf nur etwas ⅔ so groß wie Walmart (Datenbasis 2019, eventuelle COVID-19-Effekte noch nicht berücksichtigt.) Dennoch wächst e-Commerce als Kategorie dramatisch, weckt Begehrlichkeiten. Der neueste Einsteiger im E-Commerce: Facebook. Über eine Partnernetz mit unter Anderem Shopify sollen Unternehmen und Influencer Waren jetzt direkt über die Social-Media-Plattform verkaufen können. Gleichzeitig kündigt Walmart an, Jet.com – erst vor vier Jahren für 3 Mrd. US-Dollar gekauft – vom Markt zu nehmen. Die Integration in die Walmart-Systeme war wohl zu aufwendig. E-Commerce bleibt ein hochspannender Markt in dem jenseits der Dominanz von Amazon massive Verschiebungen sichtbar werden.
Facebook: Introducing Facebook Shops: Helping Small Businesses Sell Online
TechCrunch: Walmart says it will discontinue Jet, which it acquired for $3B in 2016