Automated Store Concept

Wie sieht der Supermarkt von morgen aus? Trotz des Wachstums von digitalen und innovativen Geschäftsmodellen kaufen Kunden weiterhin hauptsächlich in regulären Supermärkten ein. Dabei können automatisierte Supermärkte die Art und Weise, wie wir Lebensmittel einkaufen, nachhaltig verändern. Fortschrittliche Technologien ermöglichen ein nahtloses und bequemeres Einkaufserlebnis: Kunden können lange Warteschlangen vermeiden, Zeit sparen und rund um die Uhr einkaufen.
Für Unternehmen bieten automatisierte Supermärkte ein neues Geschäftspotenzial: So können in Zukunft Supermärkte ohne signifikanten Personaleinsatz 24/7 betrieben werden.Wir haben uns die 4 relevantesten Technologien und Konzepte mit verschiedenen Automatisierungsgraden angeschaut.

  • Self-Scanning: Kunden scannen ihre Ware über eine App auf ihrem Handy und können direkt über diese zahlen. Das Konzept benötigt nur minimale Anpassungen im Geschäft, weswegen sich Self-Scanning äußerst schnell und kosteneffizient einsetzen lässt. Aus Kundensicht ist das Konzept nah am “normalen” Einkaufserlebnis dran, weswegen die Einstiegsbarrieren in der Regel niedrig sind. Rewe Group setzt Self-Scanning unter “Scan&Go” in bereits 270 Rewe- und Penny-Geschäften mithilfe der shopreme Software ein.
  • Self-Checkout-Kassen: Für viele ist es schon “gang und gäbe” ihre Produkte am Ausgang selber zu scannen. Die Erweiterung sind “touchless Self-Checkout-Kassen”, welche per Kameras und Gewichtssensoren Produkte erkennen, ohne dass ein Barcode gescannt werden muss. Die Self-Checkout-Kassen können aufgrund ihrer kleinen Größe und moderaten Preise vielseitig eingesetzt werden und helfen Kunden, lange Schlangen an Kassen zu umgehen und schnell zu bezahlen. Circle K hat beispielsweise die Self-Checkout-Kassen von Mashgin getestet und wird diese in den nächsten Jahren skalieren.
  • Smart Carts & Baskets: Bei den Smart Carts werden Sensoren direkt am Einkaufswagen platziert. Kunden können ihren Einkauf per Karte am Einkaufswagen, durch ein integriertes Kartenlesegerät, bezahlen. Im Vergleich zu Smart Shelves sind Smart Carts wesentlich schneller und günstiger zu implementieren. Für Kunden hat das Konzept den Vorteil, dass im Vergleich zu anderen Konzepten keine Registrierung vorher notwendig ist. Sobeys, die zweitgrößte Supermarktkette in Kanada, implementierte bereits Smart Carts in ihren Läden.
  • Smart Shelves & Kameras: Durch den Einsatz von Kameras und Sensoren können Supermärkte auch vollautomatisiert, also kassenlos, betrieben werden. Als Kunde kann man das Geschäft mit einer App betreten und die Artikel einpacken – das Bezahlen erfolgt automatisch im Nachgang ohne Check-out. Sobald Kunden die App heruntergeladen haben, zeichnet sich das Konzept durch eine starke Nutzerfreundlichkeit und Echtzeit Analytics zur Optimierung von Prozessen aus. Bislang finden es jedoch aufgrund der hohen Implementierungskosten noch keine breite Verwendung. Vorreiter dieses Konzepts sind Amazon (Amazon Go) und Rewe (Rewe pick & go).

Bisher haben sich vor allem teilweise automatisierte Konzepte in Deutschland durchgesetzt (wie z.B. Self-Scanning). Die Herausforderung mit vollautomatisierten Konzepten ist unter anderem, dass die Technologie aktuell sehr kostenintensiv ist und viele Verbraucher den Konzepten noch skeptisch gegenüber stehen. Wir gehen daher davon aus, dass sich in den nächsten Jahren zunächst hybride Konzepte in Supermärkten etablieren werden. So können Kunden an ein neues Kauferlebnis sukzessive herangeführt werden, während die Technologie sich weiterentwickelt.

220421 - portrait - Maren Lueddemann-2
Autorin

Maren Lüddemann

Maren Lüddemann ist Senior Consultant bei hy und berät unsere Kunden bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsopportunitäten. Vor ihrer Zeit bei hy sammelte Maren hands-on Startup-Erfahrung. Sie arbeitete als Marketing-, PR- und CRM-Managerin für ein junges Modeunternehmen und baute während dieser Zeit eine zweite Marke in enger Zusammenarbeit mit dem Gründungsteam auf. Während des Studiums hat sie bei der Universal Music Group im Bereich Consumer Insights & Strategic Planning gearbeitet. Maren studierte an der Católica in Lissabon, an der Freien Universität in Berlin hat ihren Master in Management & Economics an der Università Bocconi in Mailand absolviert. Darüber hinaus sammelte sie Auslandserfahrungen in den USA und in Neuseeland.