Künstliche Intelligenz demokratisieren
Im Juni 2019 habe ich begonnen mich einer neuen Herausforderung zu stellen, und zwar Axel Springer in eine “AI-first” Organisation zu transformieren. Das Ziel ist es maschinelles Lernen (ML) und künstliche Intelligenz zu nutzen, um einerseits unsere eigenen Produkte intelligenter zu machen und somit die User Experience zu verbessern und zum Anderen, basierend auf den Daten, die wir im B2C-Bereich sammeln, einen neuen Geschäftsbereich, durch neue innovative Produkte, zu schaffen und diese als Software as a Service (SaaS) auf den Markt zu bringen.
Das Potential, welches ML und KI bieten, wird für uns als Unternehmen zunehmend wichtiger.Ein Beispiel für ein erfolgreiches Unternehmen, welches das Potential bereits für sich erkannt hat, ist Google. Sie nutzen KI in nahezu allen B2C-Produkten, von der Suche bis hin zu den Smart-Home-Geräten. Die Daten, die sie im B2C-Bereich sammeln, vermarkten sie anschließend, über einen Cloud-Service in ihren KI-Services, an ihre B2B-Kunden. Doch nicht nur Google verfolgt diese Strategie. Auch Amazon, Tencent und Alibaba nutzen bereits das Potential von KI. Mein Ziel ist es, dass Axel Springer 2020 ebenfalls dazu gehört.
Des Weiteren wollen wir verstärkt daran arbeiten, KI-Technologien, die wir momentan von Drittanbietern beziehen, mehr in-house zu produzieren und Axel Springer somit als ein „AI Powerhouse“ zu etablieren.
Neben dem Aufbau des eigenen SaaS-Bereichs, möchte ich mit meinem Team auch neue Themengebiete erforschen. Da solch eine Grundlagenforschung momentan noch Neuland bei Axel Springer ist, wollen wir in vielen Themen Vorreiter werden. In den letzten Jahren haben wir uns sehr stark auf unsere Lorbeeren ausgeruht und es somit vernachlässigt, in innovative Themen zu investieren.
Wir haben die Digitalisierung gut überstanden und ja wir sind in Deutschland ganz oben in der digitalen Bundesliga. Allerdings sind unsere Wettbewerber nicht nur hier in Deutschland, sondern da draußen und da sind wir leider noch nicht da, wo wir sein könnten. Wir haben nämlich das Potential unseres Datenschatzes bisher noch nicht ausreichend genutzt. In 2020 möchte ich mit meinen Team daher hart daran arbeiten, dies zu ändern und dann hoffentlich auch den Abstand zu unseren Wettbewerbern zu verkürzen.
Darüber hinaus hat Axel Springer angefangen, sich in 2019 von einem reinen Medienhaus zu einem Medien- & Technologieunternehmen zu wandeln. Ich möchte daher in 2020 weiterhin Teil dieser Veränderung sein und auch den notwendigen Kulturwandel nachhaltig mitprägen.