Time & Materials ist tot! Warum sich Festpreise bei Professional Services durchsetzen werden

In der schnelllebigen Welt der Professional Services – wie Agenturen, Beratungen, Kanzleien oder IT-Dienstleistern – gibt es ständig Diskussionen darüber, welche Preismodelle sowohl fair und transparent sind als auch Kunden und Dienstleistern zugutekommen. Zu oft fällt die Wahl auf Time & Materials, d. h. Stunden- und Tagessätze. Während dieses Modell für manche Projekte sinnvoll erscheinen mag, zeigt sich immer deutlicher, dass ein Festpreismodell der deutlich überlegene Ansatz ist – und zwar für alle beteiligten Parteien!

Gelöscht:

#hythought

Wer sich heute partout für Time & Materials entscheidet, nimmt unnötige Risiken in Kauf, gefährdet Projektziele und könnte letztlich die Kontrolle über Budget und Zeitrahmen verlieren.

 

Hier sind fünf klare Gründe, warum Festpreise die logische Alternative sind.

  1. Klare Budgetierung und Planungssicherheit für den Kunden
    Es ist einfach: Kunden wollen keine Unsicherheiten. Ein Festpreismodell gibt ihnen von Anfang an eine klare Vorstellung davon, welche Kosten auf sie zukommen. Diese Planbarkeit ist nicht nur beruhigend, sondern oft auch ein entscheidender Faktor, der den Unterschied zwischen einem gewonnenen und einem verlorenen Projekt ausmacht. Wenn Kunden wissen, dass es keine bösen Überraschungen geben wird, sind sie viel eher bereit, eine Zusammenarbeit zu starten. Festpreise bieten genau diese Sicherheit – und das ist etwas, das Kunden heute mehr denn je schätzen.
  2. Effiziente Ressourcennutzung und Zeitmanagement
    Ein festgelegter Preis motiviert Dienstleister im Bereich der Professional Services, ihre Ressourcen optimal zu nutzen. Ohne den Anreiz, mehr Stunden “zu schinden”, wird der Fokus auf Effizienz und Ergebnisorientierung gelegt. Das bedeutet: straffes Projektmanagement, kluge Ressourcennutzung und letztlich bessere Ergebnisse. Wer innerhalb eines klar definierten Rahmens arbeitet, hat keine Zeit für ineffiziente Prozesse – und das zahlt sich am Ende in der Qualität der Arbeit aus. Ein Festpreismodell zwingt den Anbieter, das Beste aus vorhandenen Ressourcen herauszuholen – und das ist letztlich genau das, was Kunden erwarten.
  3. Stärkung der Kundenbeziehung durch Vertrauen und Transparenz
    Ein Festpreismodell ist mehr als nur eine Preisstrategie – es ist ein Statement! Dem Kunden wird signalisiert, dass das Dienstleistungsunternehmen seine Arbeit versteht und in der Lage ist, den Projektumfang klar zu erfassen und zu einem festen Preis zu liefern. Das schafft Vertrauen. Keine versteckten Kosten, keine Überraschungen – nur klare, transparente Absprachen. Diese Transparenz stärkt die Beziehung zum Kunden und macht es wahrscheinlicher, dass dieser auch für zukünftige Projekte zurückkommt. Wer auf Festpreise setzt, zeigt, dass die Bedürfnisse des Kunden ernst genommen werden – und das schafft langfristige Partnerschaften.
  4. Vereinfachte Angebots- und Vertragsgestaltung
    Wir hören immer häufiger von unseren Klienten und aus dem Markt, dass Diskussionen über Rechnungen zunehmen und Zahlungsraten gleichzeitig geringer werden. Das ist einer der oft unterschätzten Vorteile eines Festpreismodells: Die Einfachheit in der Angebots- und Vertragsgestaltung sowie deren Nachhalten. Ein Festpreis verringert permanente Diskussionen darüber, welche Arbeiten in welcher Zeit erbracht worden sind. So kann sich das Team auf das Wesentliche konzentrieren: das Projekt. Klare Preisstrukturen bedeuten, dass Angebote schneller erstellt, Verträge einfacher abgeschlossen und besser nachgehalten werden können. Das spart Zeit, die besser in die eigentliche Arbeit investiert werden kann. Festpreise ermöglichen es, direkt zur Sache zu kommen und Projekte schneller in Angriff zu nehmen.
  5. Bessere Margensteuerung und Gewinnmaximierung
    Selbstverständlich ist der wirtschaftliche Vorteil auch gegeben. Ein Festpreismodell ermöglicht es, Margen präzise zu steuern und Gewinne zu maximieren. Wenn das Projekt gut geplant und effizient durchgeführt wird, bleibt mehr vom Budget übrig, was direkt in die Gewinnmarge fließt. Insbesondere durch KI-Anwendungen und den generellen Technologiefortschritt haben Agenturen, kreative Dienstleistungen und Professional Services die Möglichkeit, so effizient zu arbeiten, dass Zeit und Ressourcen gespart werden. So ergibt sich die Möglichkeit, ihre Profitabilität durch intelligentes Management zu steigern – ein klarer Vorteil, den kein Dienstleister ignorieren sollte. Darüber hinaus schützt ein Festpreismodell vor dem Risiko des sogenannten Scope Creeps – wenn Kunden immer wieder zusätzliche Leistungen verlangen, ohne dass diese offiziell budgetiert sind. Jede Änderung der Anforderungen würde eine Vertragsrevision und zusätzliche Gebühren nach sich ziehen, wodurch die Profitabilität erhalten bleibt.

Fazit

Ein Festpreismodell ist mehr als nur eine bequeme Option – es bietet klare Vorteile in Bezug auf Planungssicherheit, Effizienz, Transparenz und finanzielle Steuerung. Es ist an der Zeit, sich von den Unsicherheiten stunden- oder tagessatzbasierter Modelle zu verabschieden und den Weg für eine nachhaltige und profitable Zukunft zu ebnen. Doch wie genau lässt sich das umsetzen?

Gelöscht:

#hythought

Professional Services sollten gerade bei skeptischen Projektpartnern schrittweise vorgehen, um die erfolgreiche Einführung des Festpreismodells durchzuführen.

 

Da es immer schwieriger wird, als Anbieter mit dem Abrechnungsmodell Time & Materials überlebensfähig zu bleiben, sind Hybridmodelle dafür ein sehr guter erster Schritt. Hierbei werden klar definierte und standardisierte Leistungen zu festen Preisen angeboten, während stark individualisierte Arbeiten weiterhin nach Stundensätzen angeboten werden. Dies gelingt, indem man sie aktiv auf die langfristigen Vorteile hinweist und betont, dass Festpreise die Zusammenarbeit effizienter und berechenbarer machen. So werden Kunden langsam an die Vorteile von Festpreisen gewöhnt.

Autor

Christoph Röttgen

Christoph Röttgen, Senior Vice President in der Pricing & Sales Business Unit bei hy, ist ein erfahrener Experte zum Thema Pricing. Seine Leidenschaft für dieses Thema begann bereits während seiner Masterarbeit über die Bedeutung von Preismodellen bei der Einführung innovativer Dienstleistungen. Mit über zehn Jahren strategischer und operativer Erfahrung in Pricing & Sales bietet er unseren Kunden wertvolle Unterstützung bei der Monetarisierung digitaler Geschäftsmodelle. Christoph begann seine Karriere bei Simon-Kucher & Partners, leitete das Pricing & Monetization Beratungsteam bei Axel Springer und verantwortete zuletzt den Aufbau des internationalen Pricing & Discount Strategy Teams bei HelloFresh. Christoph hat einen Masterabschluss der Universität Mannheim in Management mit Schwerpunkt Marketing. Während seines Studiums und seiner beruflichen Laufbahn verbrachte er mehrmonatige Aufenthalte in verschiedenen Ländern, darunter Spanien, den USA, Argentinien, Indien und Singapur.